Der Haager Kreis ist die Internationale Konferenz für Steiner Waldorf Pädagogik. Zweimal jährlich treffen sich tätige Waldorfpädagoginnen und -pädagogen aller Kontinente zu einer mehrtägigen Konferenz in einem der beteiligten Länder oder am Goetheanum in Dornach.
Die Konferenzen dienen der gegenseitigen Verständigung und dem Austausch über zentrale pädagogische Fragen, die eine überregionale oder weltweite Bedeutung haben. Die Mitglieder des Haager Kreises - Internationale Konferenz für Steiner Waldorf Pädagogik bringen ihre Erfahrungen in die Konferenzen ein und beraten auf Grundlage einer differenzierten Wahrnehmung über die essentiellen Kriterien der Waldorfpädagogik und über ihre Ausgestaltung in ganz unterschiedlichen geografischen, kulturellen, wirtschaftlichen und politischen Regionen der Erde.
Die Teilnehmer des Haager Kreises - Internationale Konferenz für Steiner Waldorf Pädagogik werden in Abstimmung mit den die Waldorfpädagogik in ihren jeweiligen Ländern verantwortenden Institutionen berufen. Sie stehen in engem Kontakt mit der pädagogischen Arbeit ihrer Länder und verstehen sich als Botschafter eines pädagogischen Impulses, dessen allgemein-menschliche Gesichtspunkte sowohl der Entfaltung der individuellen Persönlichkeiten wie einer vielfältig differenzierten globalen Kultur dienen wollen.
(Haager Kreis, April 2022)
Waldorfpädagogik hat sich in den letzten Jahrzehnten über die ganze Welt ausgedehnt. Es gibt inzwischen mehr als 1000 Waldorfschulen, mehrere tausend Waldorfkindergärten und zahlreiche Schulen, die auf Grundlage der Waldorfpädagogik und der anthroposophischen Heilpädagogik mit Kindern und Jugendlichen mit besonderem Assistenzbedarf arbeiten.
Die immer noch zunehmende Ausbreitung der Waldorfschulen geht in jedem Fall auf die Initiative einzelner Menschen oder Gemeinschaften vor Ort zurück und wird nicht zentral gesteuert. Gerade das macht es aber notwendig, dass die Waldorfpädagogen aus aller Welt sich auf gemeinsame Kernanliegen und Mindeststandards einigen, um die besondere Qualität dieser Pädagogik zu schützen und im Bewusstsein ihrer Methoden und Grundsätze weiterentwickeln zu können (siehe: Wesentliche Merkmale der Waldorfpädagogik).
In vielen Ländern haben sich die Waldorfschulen und Waldorfkindergärten zu eigenen Assoziationen zusammengeschlossen, die sich um die Ausbildung von Nachwuchslehrern, um die Qualitätsentwicklung und um die Vertretung der ihnen angeschlossenen Schulen gegenüber der öffentlichen Verwaltung kümmern (siehe: Links).
Für die weltweite Zusammenarbeit der Waldorfpädagogischen Einrichtungen braucht es aber ein Organ, in welchem die Erfahrungen, Bedürfnisse und Erkenntnisse aus allen Weltregionen zusammenströmen und ausgetauscht werden können. Auch brauchen viele Schulen in Regionen, die noch nicht über eine eigene Assoziation verfügen, Unterstützung beim Aufbau und bei der Entwicklung ihrer Schulen und Kindergärten. Schließlich brauchen auch die Ansprechpartner aus Verwaltung und Politik eine Referenzadresse, bei der sie eine gesicherte Auskunft darüber bekommen können, ob eine Schule als Waldorfschule anerkannt ist. Dafür hat der Bund der Freien Waldorfschulen in Deutschland, der den Namen "Waldorfschule" durch internationales Markenrechte schützt, folgendes Verfahren anerkannt:
Der Haager Kreis - die Internationale Konferenz für Steiner Waldorf Pädagogik erarbeitet in enger Zusammenarbeit mit den "Freunden der Erziehungskunst Rudolf Steiners", der IASWECE - International Association for Steiner/ Waldorf Early Childhood Education und der Pädagogischen Sektion am Goetheanum eine fortlaufend aktualisierte "Weltschulliste", die alle Waldorfschulen/ -kindergärten/ -seminare aufzählt, die als Waldorfeinrichtungen anerkannt sind.
Ebenfalls in Zusammenarbeit mit der Pädagogischen Sektion veranstaltet der Haager Kreis - Internationale Konferenz für Steiner Waldorf Pädagogik die Weltlehrertagung.